Der Mittelteil Aufbauend auf der bewährten Konstruktion des ventillosen Zweizylinder-Zwei- taktmotors mit seinen fünf bewegten Teilen, der für seine Wagenklasse das Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit erreicht hatte, wurde mit dem IFA F 9 ein Wagen entwickelt, der mit einer Motorleistung von 30 PS bei einem Hubraum um 900 ccm allen Ansprüchen, die an einen gebrauchstüchtigen und im Brennstoffverbrauch sparsamen Wagen zu stellen sind, gerecht wird. - Die nach strömungstechnischen Erkenntnissen geformte Ganzstahl-Karosserie, der sich Kühlerhaube und Heck harmonisch anpassen, setzt den Luftwiderstand auf ein Mindestmaß herab. - Daß bei Berücksichtigung aller Sparsamkeitsgesichtspunkte nicht versäumt wurde, auf die Formschönheit des Wagens ein besonderes Augenmerk zu richten, zeigt die Prämierung des F 9 anläßlich des "Concours des Carosseries" 1953 in Scheveningen, wo die Karosserie in seiner Wagenklasse den ersten Preis erringen konnte. - Seine ausgezeichnete Straßenlage verdankt der IFA F 9 neben der als Starrachse ausgebildeten Hinterachse, vor allem auch der achslosen Aufhängung der Vorderräder, dem Frontantrieb, den hydraulischen Stoßdämpfern und dem verwindungssteifen Fahrgestell. Selbst in scharfen Kurven ist nichts von den unangenehmen Einwirkungen der Fliehkraft zu merken, da der Wagen an den Vorderrädern spursicher durch die Kurve gezogen und nicht von den Hinterrädern geschoben wird. - Die Ausstattung des Wageninnern erlaubt es mit seinen gut gepolsterten Sitzen und der durch Wegfall des Kardantunnels erreichten Beinfreiheit, auch große Strecken ohne Ermüdung zurückzulegen. Große, im Blickfeld günstig liegende Seitenfenster geben den Mitreisenden gute Sicht, und die auf der Gerätetafel übersichtlich angeordneten Instrumente sowie die bequem zu bedienende an der Gerätetafel befindliche Gangschaltung gewähren auch dem Fahrer des Wagens jede nur mögliche Annehmlichkeit. - Der im Heck eingebaute Kofferraum und die Kühlerhaube werden durch Bowdenzug vom Fahrersitz aus gesichert. |
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Die Rückseite Der Dreizylinder-Zweitaktmotor des IFA F9 entspricht in bezug auf Gleichförmigkeit und Laufruhe den Sechszylinder-Viertaktmotor. Erreicht wird dies durch die um 120° versetzten Pleuelzapfen der aus Einzelteilen zusammengesetzten statisch und dynamisch ausgewuchteten Kurbelwelle. Die Zylinder des Motors sind in einem Block mit dem Kurbelgehäuseoberteil in Spezial-Grauguß hergestellt, der Zylinderkopf ist abnehmbar. Die Steuerung des Gaswechselvorganges im Zylinder übernehmen die als Flachkolben ausgebildeten Leichtmetallkolben, die mit drei Kolbenringen abgebildet sind. Weiterhin wird die bewährte Umkehrspülung angewendet, deren bekannte Vorteile sich in den Leistungs- und Verbrauchswerten des Motors am besten ausdrücken. Der Zündstrom wird durch die Lichtmaschine bzw. Batterie geliefert und dem vorn am Motor sitzenden Verteiler zugeleitet. Die Unterbrechung des Primärstromes und die Verteilung des in der Zündspule erzeugten hochgespannten Sekundärstromes auf die einzelnen Zylinder erfolgt in der Zündfolge 1-3-2. Der Wasserumlauf nach dem Thermosiphon-System sorgt - unterstützt durch einen vierflügeligen Ventilator - für ausreichende Kühlung des Motors auch bei höchsten Belastungen. Die bewährte Gemisch-Schmierung der Zweitaktbauweise wurde beibehalten. Ein eingebauter Freilauf dient der Schonung des Motors und der Kraftstoffersparnis.
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