Die Optoelektronische Zündanlage EBZA S2 3.4.2. Aufbau und Wirkungsweise der elektronischen Batteriezündanlage Zur Nachrüstung bietet der Handel die elektronische Batteriezündanlage EBZA 2s an. Mit dieser wird die mechanische Zündzeitpunktgabe der Dreihebelzündanlage durch ein kon- taktloses Gebersystem mit konstanten Zündzeitpunkten ersetzt. Die Anlage besteht aus den Funktionsgruppen Zündgeber und Leistungsschaltstufen. Dabei erhält, wie bisher bei der konventionellen Zündanlage, jeder Zylinder eine derartige Schaltung. In dem stirnseitig am Motor angebrachten Zündgehäuse steuert eine Sektorscheibe die optoelektronischen Zündgeber (Bild 3.11), die die Steuersignale für die Leistungsschaltstufen erzeugen. Entsprechend den durch die optoelektronischen Zündgeber erzeugten Impulsen schalten die Transistoren der Leistungsstufen den Zündstrom. Die Leistungsschaltstufen sit- zen im Steuerteil auf dem rechten vorderen Kotflügel (Bild 3.12).
Durch die Verwendung der EBZA 2s im Wartburg 353 ergeben sich folgende Vorteile:
Bar. Mit Zündgehäuse komplett ist eine Nachrüstung älterer Fahrzeuge ohne Verwendung von Spezialwerkzeugen innerhalb der Selbsthilfe problemlos. Der Nachrüstsatz umfaßt das komplette vormontierte Zündgehäuse mit 4adrigem Kabel- anschluß, den betriebsfähigen Leistungsteil, das vollständige Sortiment des für den Umbau notwendigen Zubehörs und eine ausführliche Einbauanleitung. Da bei EBZA 2s keinerlei Wartungsarbeiten anfallen, bleiben die eingestellten Zündzeitpunkte über die Nutzungs- dauer erhalten. Es können lediglich durch Lockern der Befestigungsschrauben der Zündge- ber auf der Unterbrechergrundplatte Zündzeitpunktverstellungen eintreten, die eine Kon- trolle bzw. eine Neueinstellung erforderlich machen. Deshalb wird hier im Rahmen der Selbsthilfe nur auf die Grundeinstellung der optoelektronischen Zündgeber eingegangen, während alle anfallenden Arbeiten an der elektromechanischen Dreihebelunterbrecheran- lage im Abschnitt 3.4.4. ausführlich behandelt werden. Bei größeren Fahrten ist es zweckmäßig, die komplette ausgebaute und eingestellte elek- tromechanische Zündanlage mit Gehäuse mitzuführen, damit bei unterwegs nicht zu behe- benden Störungen an der EBZA 2s wieder auf diese umgerüstet werden kann. Tafel 3.3. Prüf- und Einstellwerte der Zündanlage |
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Nennspannung Zündfolge Unterbrecherkontaktabstand Spannung beim Schließen max. Spannungsabfall bei-geschlossenem Kon- takt (gemessen zwischen Mass; und Klemme) Schließwinkel bei Leerlauf bei Motorhöchstdrehzahl (gemessen zwischen Klemme 2 [entspricht 35...36%] und 15 oder Klemme 1 und Masse oder mittels Oszilloskop) Kontaktdruck Zündzeitpunkteinstellung mit Meßuhr mit Zündeinstellehre Markierung für Zündeinstellung Zündspulen Nennspannung Betriebsfunkenlänge bei 12 V und 3000 Funken/min Funkenlänge in freier Luft Höchstfunkenanzahl bei 6 mm Funkenlänge Primärwiderstand Sekundärwiderstand Zündspannung Prüfspannung Zündkondensatoren-Typ Nennkapazität Isolationswiderstand (bei Messung Kabel 1 an Spule lösen) Serienwiderstand muß unter 0,5 kW liegen (beste Prüfmöglichkeit mit Oszilloskop) Zündkerzen bis Juli 1971 ab August 1971 ab März 1975 ab Dezember 1983 Zündkerzengewinde bis Juli 1971 ab August 1971 Elektrodenabstand Anzugsmoment M 18 M 14 Austausch Markenzündkerzen: A 14 PAL N 5 BAKONY BN 2 KLG F 70 ISKRA F 70 BOSNA F 70 BOSCH W 175 T 1/W 7 A W7AC BERU 175/14/14 - 7 A /14 - 7 AU AC/DELCO 43 F NGK B6 HS NIPPOM/DENSO W 20 FS HITACHI M 43 MOTORCRAFT AE 3 CHAMPION L 86 L 85 L-7 J Austauschzyklus Zündkerzenstecker bis Juli 1971 ab August 1971 ab Juli 1981 Zündleitungsbündel bis Januar 1971 ab Februar 1971 Drahtwiderstand im Entstörstecker A 18 und A 14 (TGL ZEM 200-3618) Entstörungsmuffe ZEM TGL 200-3618 (nur für Nahentstörung, entfällt bei Widerstandszündlei- tung) Primärstromkreis (Anhaltswerte) max. Spannungsabfall Batterie - Anlasser Batterie - Zündspule Batterie - Zündschloß |
12 V 1 - 3 - 2 0,4 ± 0;05 mm 200...300 V 0,15 V 132º ± 5º KW 127º ± 5º KW 4,9 % ± 1,0 / 0,5 N (500 ± 100/ 40 P) 3,58 ± 0,31 mm vor OT -- mit EBZA 3,3 mm vor OT 22° KW ± 1° vor OT Guß-Markierungen ("Z" und "T") am Gehäuse der Zündanlage, Farbmarkierung am Drehschwin- gungsdämpfer 12 V 9 mm ca. 7 mm 8000 Funken/min 4,9 Ohm 5% 9,4 Ohm 8% - 18 kV 10...12 kV G TGL 5187, Bl. 1 0,22 microF ± 20% 10% min. 200 Ohm Isolator M 18-240 oder M 18-225 Isolator M 14 x 240 Isolator M 14-175 (Wärmewert korrigiert) Isolator "SPEZIAL" M 14 x 175 M 18 x 1,25 M 14 x 1,25 0,6 ± 0,05 mm 20 - 35 Nm / 2,0 - 3,5 kpm 20 - 30 Nm / 2,0 - 3,0 kpm UdSSR CSSR VR Ungarn VR Ungarn VR Polen SFRJ BRD BRD BRD Frankreich Japan Japan Japan USA USA etwa 20 000 bis 25 000 km M 18 TGL 200-3612 M 14 TGL 200-3612 M 14 TGL 200-3612 (wassergeschützt) Zündkabel mit Drahtseelen und Entstörmuffen Widerstandszündkabel ohne Drahtseele (blaue Ka- belumhüllung) 5 kOhm ± 10% 9 kOhm ± 33% 0,5 V 0,8 V 0, jedoch max. 0,8 V noch zulässig |
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3.4.3. Grundeinstellung der Zündzeitpunkte bei der EBZA 2s Zur Grundeinstellung der Zündzeitpunkte muß das Frontmittelteil entfernt werden (s. Abschn. 3.4.4.). Der optoelektronische Zündgeber entspricht einer Lichtschranke, die mit infrarotem, also mit nicht sichtbarem Licht arbeitet. Die auf der Nockenwelle sitzende Sektorscheibe unter- bricht die infraroten Lichtstrahlen der Lichtschranke. Die jeweilige Position der Sektor- scheibe bestimmt den Zündzeitpunkt der einzelnen Zylinder. Beim Einstellen der Zündzeitpunkte ist das Fahrzeug so aufzustellen, daß eine direkte Son- neneinstrahlung auf die freiliegenden Zündgeber vermieden wird. Analog der konventionellen Anlage wird ebenfalls jeder Zylinder einzeln eingestellt, wo- bei das Einstellen des Zündgebers vom Zylinder '1 nicht durch Verstellen der Grundplatte, sondern ebenfalls wie bei Zylinder 3 und 2 durch Verstellen des Zündgebers auf der Grund- platte erfolgt. Benötigt wird eine Prüflampe (max. 5 W) und die Zündeinstellehre mit Meßuhr und Ge- windeeinsatz (s. Abschnitt 3.4.4.). Die Einstellung des Zündzeitpunktes vom Zylinder 1 ge- schieht wie folgt:
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