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 falls Querblattfederung. Alle Räder haben 
Teleskopstoßdämpfer. Sehr wirksam ist die 
hydraulische Fußbremse, die an den Vorder- 
rädern nach dem Duplexsystem arbeitet. 
Damit ist eine günstige Bremsverzögerung 
gegeben, die den Wagen auch aus schneller 
Fahrt sicher zum Stehen bringt. 
  
Der Wartburg ist mit einer Bereifung von 
5.90-15" ausgerüstet. Gemessen am inter- 
nationalen Durchschnitt, ergibt das einen 
recht großen Raddurchmesser. Dennoch 
kann man sagen, daß der Wagen bei diesen 
Radabmessungen eine hervorragende 
Straßenlage und dank dem Frontantrieb 
eine sehr gute Kurvenfestigkeit besitzt. 
  
In diesem Zusammenhang soll gleich noch 
etwas über das Fahrverhalten direkt gesagt 
werden. Der Frontantrieb verlangt eine 
besondere Fahrweise. Die angetriebenen 
Vorderräder ziehen förmlich den daran- 
hängenden Wagen in eine Kurve hinein. 
Die Schlußfolgerung daraus ist, daß man 
eine Kurve stets mit Gas durchfahren sollte. 
Sehr günstig wird die Fahrweise des Wart- 
burg durch den sperrbaren Freilauf beein- 
flußt. Man kann demzufolge auf abfal- 
lenden Strecken wie auch im gesamten 
Straßenverkehr kraftstoffsparend fahren. Der 
Freilauf braucht eigentlich nur im stark 
bergigen Gelände beziehungsweise bei 
Eis- und Schneeglätte, wo man die Brems- 
kraft ausnutzen möchte, gesperrt zu werden. 
Abschließend noch etwas über die Fahr- 
leistungen. Wie bereits angegeben, liegt 
die Höchstleistung bei 4000 U/min. Daraus 
ergibt sich in den einzelnen Gängen, daß 
die maximale PS-Leistung bei Geschwin- 
digkeiten von 30, 45, 70 und 100 km/h zu 
finden ist. Geht man von der maximalen 
Drehzahl aus - etwa bei 4500 U/min -, so 
ergeben sich daraus im ersten, zweiten, 
dritten und vierten Gang Höchstgeschwin- 
digkeiten von etwa 35, 50, 80 und 115 km/h. 
Da der Wartburg dank seiner Lebendigkeit 
und seiner guten Lage den Fahrer verführen 
wird, an der oberen Grenze der durch die 
StVO gegebenen Höchstgeschwindigkeit zu 
fahren, ist es richtig, nicht mit dem in Test- 
messungen errechneten Kraftstoffnormver- 
brauch von 8,7 l/100 km zu rechnen, sondern 
einen Verbrauch von 10,0 l/100 km als 
Durchschnitt in die Verbrauchsrechnungen 
einzubeziehen. 
  
  
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Seit seinem Erscheinen auf dem Weltmarkt 
hat der PKW vom Typ Wartburg eine statt- 
liche Reihe von sportlichen Erfolgen im In- 
und Ausland errungen. Diese Siege bei In- 
ternationalen Rallyes, seine gute Beurtei- 
lung in der internationalen Presse und nicht 
zuletzt die Bewährung des "Wartburg- 
Kombi" auf afrikanischen Wüstenpisten sind 
es vor allem, die dem Erzeugnis des VEB 
Automobilwerk Eisenach einen guten 
Exportmarkt gesichert haben. Für alle, die 
sich in absehbarer Zeit einen Kraftwagen 
kaufen wollen, wird es interessant sein, 
nähere Einzelheiten über den Wartburg zu 
erfahren. Da er aber in den verschiedensten 
Ausführungen lieferbar ist, die sich bis auf 
das Triebwerk in zahlreichen Details von- 
einander unterscheiden, sei nachfolgend die 
Standardausführung dieses Wagens, die 
Wartburg-Limousine, vorgestellt. 
  
KAROSSERIE UND MOTOR 
  
Das, was viele Durchschnittskäufer eines 
Kraftwagens wohl am meisten interessiert, 
ist die Karosserie. Die Form des Wagen- 
aufbaus, seine Innenausstattung und oft- 
mals auch seine Farbgebung sind es 
immer wieder, die zuerst Beachtung finden. 
Die Wartburg-Limousine besitzt eine an die 
Pontonform angelehnte Karosserie mit vier 
  
 
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Türen. Damit ist ein für diese Wagengröße 
nicht häufig anzutreffender guter Zugang zu 
den vorderen und rückwärtigen Sitzen 
gegeben. Polsterung und Form der vorderen 
Einzelsitze wie auch der hinteren Sitzbank 
garantieren vier Personen ein bequemes 
Fahren. Front- und Heckscheibe, die vier 
Tür-Kurbelfenster und die hinteren Aus- 
stellfenster bieten gute Sicht nach allen 
Seiten. Die Limousine kann außerdem auf 
Wunsch mit einem Schiebedach geliefert 
werden. Für zugfreie Belüftung sorgt eine 
vom Fahrersitz aus bequem zu regulierende 
Frischluftzuführung. Auf dem gleichen Wege 
kann in der kalten Jahreszeit der Karosserie- 
innenraum mit Warmluft durchspült werden. 
Zum Innenraum soll noch bemerkt werden, 
daß er mit einer Beleuchtung versehen ist, 
die sich beim Öffnen der Türen automatisch 
einschaltet, Das gleiche geschieht beim 
Öffnen der Motorhaube beziehungsweise 
des beachtlich großen Kofferraums, der auch 
das Reserverad mit aufnimmt. Der Tank- 
einfüllstutzen und die Kofferklappe werden 
jetzt von außen mittels Schlüssel geöffnet. 
Die frühere Anordnung mit den im Wagen- 
inneren liegenden Öffnungshebeln war doch 
ziemlich unbequem. Angenehm sind die 
Rückwärtsscheinwerfer innerhalb der Heck- 
leuchten, jedoch wäre es zweckmäßig, eine 
Kontrollampe, ähnlich der des  Fernlichts, 
ins Armaturenbrett einzubauen. 
  
Der Wartburg hat einen 900-ccm-Zwei- 
taktmotor mit drei in Reihe stehenden 
Zylindern, eine Bohrung von 70 mm und 
einen Hub von 78 mm. Bei einem Verdich- 
tungsverhältnis von 7,3 - 7,5: 1 gibt jetzt 
das Triebwerk eine Leistung von 40 PS bei 
4000 U/min ab. Die Kraftübertragung erfolgt 
auf die Vorderräder. Das angeblockte Vier- 
ganggetriebe ist vom 2. bis zum 4. Gang 
synchronisiert und besitzt einen sperrbaren 
Freilauf. Der Getriebeschalthebel wurde in 
Form einer Lenkradschaltung an die rechte 
Seite der Lenksäule gelegt. 
  
FAHRWERK UND FAHRVERHALTEN 
  
Das Fahrwerk des Wartburg besteht aus 
einem verwindungssteifen Kastenprofil- 
rahmen, an dem die Vorderräder mittels 
Querblattfeder und Dreieckslenkern einzeln 
aufgehängt sind. Die Hinterachse hat eben- 
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